NewsBoxing Day in Bern. Der BerichtBericht von Ueli E. Adam, 27.12.2016 Der diesjährige Boxing Day wartete mit erstklassigen Profi-Kämpfen auf, die das Publikum in der ausverkauften Kursaal-Arena zu begeistern wussten. Für einmal stimmte es, was die Publicity vor dem Boxing Day versprochen hatte: qualitativ sehr gute und harte Kämpfe, Prüfsteine im Hinblick auf die weiteren Karrieren der schweizerischen Profis. Das war dem Publikum in der ausverkauften Kursaal-Arena schnell klar. Die Boxing Kings von Daniel Hartmann und Matchmaker Oliver Dütschler haben hervorragend organisiert. Die von Christina Nigg zusammengestellten Vorkämpfe der Amateure bildeten einen guten Einstieg in ein Meeting der Sonderklasse. Die Kämpfe der Profis Super-Leicht: Alain Chervet, Bern, (63,8 kg, 12-0-2) vs. Emilio Norfat, Tansania, (60,5kg, 27-9-0) Alain Chervet (links im Bild) setzte am Boxing Day in Bern ein Glanzlicht. Er schlug den in den Prognosen leicht favorisierten 27-jährigen Emilio Norfat (Tansania, Zentralafrika Meister) mit einem spektakulären TKO. Chervet hat die Vorgaben seines neuen Trainers Ignacy Boguslawski (Polen) mehrheitlich perfekt umgesetzt. Bereits ab der ersten Runde diktierte Chervet das Gefecht. Geschickt schätzte er vorerst die Qualitäten des Gegners sorgfältig ein. Mit einer Temposteigerung sicherte sich der Berner bereits in der zweiten Runde einen 20:18 Vorsprung auf den Score-Cards. Der Tansanier liess zwar seine Klasse aufblitzen und bewies, dass er der stärkste Gegner (Chervet selbst sprach im Interview vom zweitstärksten) in der noch jungen Profi-Karriere des Berners war. Bereits in der dritten Runde zeichnete sich aber der Erfolg Chervets ab.
Den vielleicht spannendsten Kampf lieferten sich der ungeschlagene Profi aus dem Stall von BOXEN BERN (Manager Geri Staudenmann). Gabor Vetö (links im Bild) stellte sich dem Kenianer Michael Odhiambo, der mit einem beeindruckenden Kampfrekord in Bern antrat. Vetö, der nach einer längeren Pause wieder im Ring, hat nichts von seinem Talent eingebüsst. Stets im Vorwärtsgang und in der Ringmitte aus allen Positionen hart und punktgenau schlagend, versuchte er von Beginn weg, den Kampf für sich zu entscheiden. Cruiser: Agron Dzila, Burgdorf, (89,1kg, 23-1-0) vs. Jorge R. Olivera, Uruguay (90,4kg, 28-14-0) Der von seinem Manager Oliver Dütschler im Ausland sorgfältig aufgebaute Burgdorfer Agron „Godzilla“ Dzila (links im Bild) wurde in seinem ersten wichtigen Ernstkampf in der Schweiz hart gefordert. Dzila, der 18 seiner bisherigen 24 Kämpfe durch KO gewonnen hatte, wollte nach einer langen, verletzungsbedingten Ringpause mit einem Sieg zurückkommen . Das gelang ihm nicht. Der starke Uruguayer Olivera konnte Dzila mit einem harten Punching in Verlegenheit bringen und in der fünften Runde schien sich ein Drama abzuzeichnen. Super-Mittel: Davide Faraci, Kleindöttingen CH (79 kg, 0-0-0) vs. Kristof Mate Ungarn (81,4 kg, 3-5-0) Der mehrfache Schweizer Amateur-Meister aus Kleindöttingen (links im Bild unmittelbar vor dem KO-Schlag) stieg als Neo-Profi sehr gut vorbereitet in seinen ersten Kampf als Berufsboxer. Er war dem Ungarn technisch und physisch überlegen. Die Vorkämpfe der Amateure Mit einem spektakulären Sieg läutete der Bieler Omar Ansari (BC Biel) das Meeting ein. Das Publikum war sofort hellwach: mit TKO in der ersten Runde liess er dem Slowenen Timotej Pucko keine Chance. Bei den Frauen bewies Nicole von Känel (BTO), wie man einen Kampf dreht und eine starke Gegnerin ausboxt, Marcus Dahlqvist und Antik Tunay (beide Boxing Kings Bern) wussten lokale Fans und Klubkameraden zu begeistern. Das Niveau dieser Kämpfe war nicht hochklassig, aber durchaus sehenswert. Echte Begeisterung hat aber der 16-jährige Andri Beiner (BTO) ausgelöst. Er schenkte dem Publikum einen Kampf, der als beste Reklame für das Boxen gewertet werden darf. Christina Nigg und André Schenk dürfen stolz auf ihren hoffnungsvollen Schüler sein.
Weitere News |