NewsStaffelkampf Schweiz vs Lombardei in ZürichBericht von Ueli E. Adam
09.10.2011 - Dass auch in Italien die Bäume nicht in den Himmel wachsen, musste die Staffel aus der Lombardei nach einer Kanterniederlage ernüchtert zur Kenntnis nehmen. Eine Auswahl des SwissBoxing-Teams blieb mit 9:0 in neun Kämpfen siegreich.
Kampfberichte Kreshnik Nikq (SwissBoxing-Team, 73 kg) vs. Marco Bignoli (Italien, 76 kg) 3:0
Der 29-jährige Rechtsausleger aus der Lombardei hatte von Beginn weg gegen den einmal mehr überzeugenden Kreshnik Nikq keine Chance. Der Schweizer dominierte den Kampf ab der zweiten Runde klar. Mic Pepshi (SwissBoxing-Team, 70 kg) vs. Igor Sevastianov (Italien, 71 kg) 3:0
Nicht ganz so eindeutig wie das Resultat vermuten lässt, war der Ausgang des zweiten Staffelkampfes. Zwar darf dem Junior aus Buchs attestiert werden, dass er den wesentlich grösseren Italiener vorerst unter Druck setzen konnte. Mit besseren Treffern buchte er die erste Runde klar für sich, aber die zweite Runde (mit Innenhand-Verwarnung an Pepshi) ging an Sevastianov.
Ein bei allem Verständnis für die Sichtweise der Gäste höchst unsportliches Verhalten. Nawshirwan Barzinje (SwissBoxing-Team, 93 kg) vs. Yanick Von Mentlen (BTO, 99 kg) RSC
Da die Italiener wegen Transportproblemen nicht komplett angereist waren, sprang der junge Berner Oberländer für die Lombardei ein. Gegen den erfahrenen Schweizermeister aus Zürich hatte er aber trotz guten Ansätzen keine Chance.
Trotz der unbestreitbaren Klasse des Thuners fehlte dem Sieg von Sadrija die Brillanz. Lucca, ein Wühler im Vorwärtsgang, mit sehr guter Arbeit zum Körper, konnte den Kampf je nach Sichtweise durchaus ausgeglichen gestalten. Eljes Kamili (SwissBoxing-Team, 81 kg) vs. Carlo Agrimi (Italien, 75 kg) 3:0
Nicht die Gewichtsdifferenz, sondern begeisterndes Boxen waren für den Sieg des Schweizers ausschlaggebend. Egzon Maliqai (SwissBoxing-Team, 70 kg) vs. Mattia Cammarano (Italien, 66 kg) 3:0
Nicht unverdient, aber doch eher zu eindeutig, erkämpfte sich der Gebensdorfer den Sieg für die Schweiz. Die erste Runde konnte Maliqai zwar klar für sich entscheiden und bestätigte damit die enormen Fortschritte, die ihm erfreulicherweise attestiert werden können. Sandra Steiner (SwissBoxing-Team, 57 kg) vs. Nicole Michel (BTO, 55 kg) 2:1
Für einen unbestrittenen Höhepunkt des Abends sorgten die Damen. Was Steiner und Michel (die für Italien gestartet war) im Ring zeigten, war grosse Klasse. Sie bewiesen eindrücklich, dass gutes Frauenboxen dem Einsatz der Männer in keiner Weise mehr nachsteht. Davide Faraci (SwissBoxing-Team, 75 kg) vs. Issouf Zoumbare (Italien, 73 kg) 3:0
Faraci, zur Zeit in der RS, begeisterte mit absolut souveränem Boxen. Die technische Reife, der Kampfinstinkt und die Uebersicht des Schützlings von Engin Köseoglu sind beeindruckend. Seid Dzemaili (SwissBoxing-Team, 90 kg) vs. Kadri Memeti (BC Winterthur, 96,5 kg) RSC 2. Rd
Der Winterthurer, der ebenfalls für Italien im Ring stand, machte seine Sache vorerst eigentlich ganz gut. Dzemaili bewies aber nach überlegtem und klug abwartendem Start (sinnvoll in dieser Gewichtsklasse!) wer der Meister im Ring ist. Kommentar:
Der schöne Erfolg des Schweizer Teams ist durchaus erfreulich. Allerdings war der Auftritt der Schweizer Auswahl organisatorisch nicht ganz durchschaubar. Die Athleten kämpften zwar für das SwissBoxing-Team, traten aber in den Clubfarben an. Und: die immer wieder müssigen Zweifel an den Urteilen der Jury sind bedauerlich. Obschon man als Zuschauer durchaus jeden Kampf individuell bewerten kann, darf am Verdikt der Kampfrichter nicht unkompetent und parteiisch gerüttelt werden.
Weitere News |